Leisten
Die Anfertigung von Schuhen unter Zuhilfenahme von Leisten als Nähhilfe und formgebendes Element war bereits im Altägyptischen Reich bekannt. Aus unseren Breiten ergeben sich erste Hinweise darauf aus der Spätlaténezeit. Römische Schuhmacher haben grundsätzlich Leisten verwendet und sind als Fund und auf Reliefdarstellungen nachweisbar.
Leder
Die auch heute noch existierende Gerbung von Sohlen- und Oberleder mit Hilfe von pflanzlichen Gerbmitteln (Blätter, Extrakte, Rinden, Hölzer, Früchte, Auswüchse und Wurzeln) ist die unerlässliche Voraussetzung für die Anfertigung von Schuhrepliken der Antike bis in das 19. Jahrhundert. Bereits früher bekannt war die mineralische Gerbung mittels Alaun. Seit prähistorischer Zeit gab es die Rauch- oder Aldehydgerbung, eine Vorform der echten Gerbung, bei der Rohhäute durch Rauch und geschmolzene Fette konserviert und weich gemacht wurden. Diese Form der Hautkonservierung gab es noch bis in die späte Eisenzeit. All diese verschiedenen Arten der Lederbereitung bedingen ihre speziellen Verarbeitungstechniken und Gebrauchsmöglichkeiten nach sich.
Nähmaterial
Die ältesten erhaltenen Aufzeichnungen über das gebräuchliche Nähmaterial für Schuhe stammt aus der griechischen Antike. Tatsächlich aber dürfte das, was wir heute als Pechdraht bezeichnen viel älter sein. Grundsätzlich handelt es sich dabei um einfach versponnenes Garn aus den Pflanzenfasern von Hanf, Lein und Lindenbast. Es wird aus zwei (Zwirn) oder mehr Fäden zusammengedreht und mit Pech oder Bienenwachs fixiert. Das hierfür verwendete Pech wird aus gekochtem Kiefernharz gewonnen, versetzt mit Bienenwachs und etwas Fett.
Werkzeuge
Die Form, Auswahl und Handhabung von Werkzeugen zur Schuhherstellung haben sich seit römischer Zeit bis heute nicht wesentlich verändert. Als die wichtigsten Werkzeuge gelten Ahlen, Messer, Hammer, Borsten und das Putzholz zum Glätten der Sohlenkanten.